 |
Ein letzter Blick zurück auf Toul. Ich konnte mich heute zwischen der Hauptroute und einer Alternativroute entscheiden. Ich habe dann die Alternative gewählt, weil ich dann noch ein Stück von der Mosel begleitet wurde. Es war abenteuerlich, fast wie im Urwald, über Stock und Stein zu laufen. Ab Pierre-la-Treiche musste ich mich dann von der Mosel verabschieden. Von dort führte der Weg weiter nach Bicqueley. Die Wegstrecke war ebenso abenteuerlich, vorbei an einem idyllischen Bachlauf. Ich nutzte einen schönen Platz mit Bänken und Tischen zum Mittagessen im Freien. Ab Bicqueley hatte ich dann wieder die Römerstraße unter den Füßen. Eine sehr befahrene Straße, wie ich feststellen musste. Ein Vorteil: Der Fahrtwind, der entgegenkommenden Autos, brachte mir kühlende Luft, aber das muss man nicht unbedingt jeden Tag haben.
Wie hätte es auch anders sein können... Auch in dieser Region sind die Beherbergungsbetriebe durchgängig geschlossen. Ich hatte jedoch das Glück, einen ehemals in Trier und Speyer stationierten ehemaligen Armeeangehörigen zu treffen, der gerade den Rasen bei der Kirche mähte. Er hat mir dann bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit geholfen. Nach einiger Zeit wurden wir fündig. In meiner heutigen Unterkunft dürfen die Pilger zusammen mit der Familie Abendessen.
Anmerkung: Die Region ist wirklich wunderschön zum Wandern, aber leider ist in den Dörfern, die ich durchlaufen habe, nichts mehr los. Das ist wirklich schade.
Mal schauen wie es morgen weiter geht...
Nachtrag zur gestrigen Herberge: Unsere Unterhaltungen reduzierten sich auf die französische Sprache, was aber dank meiner Sprach-App kein Problem war. Wie ich beim Abendessen erfahren habe, betreibt der Gastgeber noch einen Bauernhof mit 300 Hektar Land und 420 Stück Rindvieh. Die Frau arbeitet 80 km entfernt und kommt nur am Wochenende heim. Der Gastgeber sagte, dass es in der französischen Landwirtschaft nicht rosig aussieht. Gekocht haben Vater und Sohn, denn unter der Woche müssen die Herren ran. Es gab Salami mit Flit, Rumpsteak mit Spiegelei und anschließend Käse und eingewecktes Obst. Das Essen war sehr lecker. Vor dem Frühstück sind beide in den Stall gefahren, zu ihrem außerhalb liegenden Hof. Sie sagten, ich solle, wenn ich gehe, die Haustüre nur zuziehen, nicht abschließen.
|
 |